SZ 16.07.2012
Der Schweinekaiser
Daniela und Thomas Schwalbe, bekannt als Dippolds Erben, ziehen jetzt als Wandertheater Schwalbe durchs Land. Erstmals mit einem Märchen von Hans Christian Andersen.
Von Thomas Morgenroth
Soll sie oder soll sie nicht? Für die musikalische Kaffeemühle will der unverschämte Schweinehirt zehn Küsse von der Tochter des Kaisers haben! Das ist ja unerhört! An- derseits könnte dem launischen Mädchen das nette Spielzeug die furchtbare Langeweile vertreiben. Also gut, aber nur, wenn es keiner sieht. Hinter dem Rücken der drei Hofdamen findet schließlich die Knutscherei statt. Zur Freude des Prinzen, denn nichts anderes ist der Viehtreiber. Die Prinzessin hingegen wischt sich demonstrativ den Mund ab. Aber das wird sich bald ändern, die Liebe kennt keinen Standesdünkel – und macht
selbst vor einem Ferkel nicht halt. Wie es dazu kommt, erzählen Daniela und Thomas Schwalbe im Märchen „Der Schweinehirt“, das sie nach einer Vorlage des däni- schen Dichters Hans Christian Andersen mit viel Witz und Herzens- wärme inszeniert haben. Die aus Berreuth bei Dippoldiswalde stam- menden Geschwister, die jetzt in Dresden wohnen, stehen nun schon im zwanzigsten Jahr gemein- sam auf der Bühne, die Ideen aber
gehen ihnen nicht aus. Da wohnen die Hofdamen im Obergeschoss ei- nes Schrankes, während sich unten im Parterre die Schweine suhlen. Zum Spaziergang bekommen die herrschaftlichen Dämlichkeiten Füße aus Reisigbesen, bewegt wer- den sie von Daniela Schwalbe, Stimmen verleiht ihnen Thomas Schwalbe, der zudem den etwas trotteligen Kaiser gibt.
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Gegründet 1993
Schwalbes ist erneut ein köstliches Stück Schauspielerei gelungen, mit dem sie jüngst auf dem Hartheberg in Kurort Hartha Grundschüler aus Tharandt erfreuten. Wie schon im vergangenen Jahr mit Grimms Klassiker „Der Fischer und seiner Frau“, damals allerdings firmierten sie noch unter dem Namen Dippolds Erben. Jetzt ziehen Daniela und Thomas Schwalbe als Wanderthea- ter Schwalbe durch die Lande.
„Wir wollten etwas weg vom Image des Mittelalters“, sagt Thomas Schwalbe.
Schwalbes bieten zudem interak- tives Theater in Museen an, wie im Schloss Nossen, der Festung Senftenberg und dem Museum Lehde im Spreewald. Oder am Donnerstag auf der Burg Stolpen zur Eröffnung der Sonderausstellung „Aufgetischt!“ mit Menükarten und Tafelschnickschnack aus der Sammlung des Dresdner Sterne-Kochs Reinhard Lämmel. Im Grunde gehört auch der Hexenfasching auf Schloss Weesenstein dazu, für den Thomas Schwalbe das Zwitterwesen Zwottel erfand, ein Publikums- liebling, der die Kinder spielerisch durch die Ausstellungen führt.
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(zur Veranstaltung "Lehde geht schlafen", 4.9.2011)
... Die Waschweiber Burgunde (Dani Schwalbe, r.) und Mechthilde (Thomas Schwalbe, l.)begeisterten ihr Publikum mit Wortwitz und quirliger Aktion:„Haben’se Weißwäsche? Wir hätten noch Kapazitäten!“, schreit Mechthilde, wild mit dem Waschbrett hantierend, in breitem Sächsisch den Besuchern entgegen. Sie hätte mit Burgunde noch mehrere Doppelzentner Wäsche zu waschen, bevor sie zum Tanz gingen. Und schon poltert die halbe Lebensgeschichte auf die schmunzelnden Zuschauer nieder. Mechthilde, auf köstliche Weise von Schauspieler Thomas Schwalbe verkörpert, sei siebenfache Witwe, und er und Burgunde (Schauspielerin Dani Schwalbe) hätten grad erfahren, dass ein Fischer unglaublicherweise beiden die Ehe versprochen habe...
VonSteffi Schubert, 05.09.2011,Foto:Peter Becker/peb1
Besucherbrief vom 26.11.2011
"Die verlorenen Märschen der Köchin Suppengrün 2
Ein Aufruf von unserer Kindergartenleiterin, na, da wollten wir doch dabei sein und der Fräulein Suppengrün helfen, die verlorengegangenen Märchen zu finden.
So fuhren die Teddygruppenkinder und ihre Mamas und Omas am 8.11. in das Schloss Senftenberg und lernten dort die Köchin und und ihre etwas zerstreute Freundin Henriette kennen. Wie es nun einmal ist, kann ein Besuch das Haus schon mal durcheinander bringen. Und genau das ist unserer Henriette passiert. Hat sie sich doch heimlich das Märchenbuch gemopst und schwupps, da waren die Märchen weg. Wir Kinder und Fräulein Suppengrün machten sich auf die Suche, gleich im Schlosshof entdeckten wir das Kissen von Frau Holle.
Ein schön gepackter Korb - klar hier war das Rotkäppchen, eine goldene Feder an der Wand - auch die Goldene Gans war wieder da. Und der schöne Gesang von Fräulein Suppengrün, als wir das Spinnrad vom Dornröschen wiederfanden - einfach toll. Auf der Treppe- ein verlorener Schuh - das Märchen erkannten alle, Aschenputtel.
Mit Henriette ging es dann auf Zeitreise in ein Schulzimmer von anno dazumal. Auch die Mamas und Omas mussten Fragen der strengen Lehrerin beantworten. Zum Abschluss unserer lustigen, kurzweiligen und sehr interessanten Schlossführung ging es in den Märchenballsaal , in dem auch das Zimmer von Henriette und Frau Suppengrün war.
Dort gab es eine wunderschöne Tanzvorstellung der Beiden und gemeinsam spielten wir "Hänsel und Gretel" nach.
Mit einem leckeren Pfannkuchen und einem Obstsaft von Henriette, konnten wir wieder alle Märchen ins Märchenbuch zurückschicken.
Ein schöner Nachmittag , verbunden mit viel Mühe der Darsteller und Eingehens auf die Kinder.
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